Das Risiko für Diabetiker, an Parodontitis zu erkranken, ist dreimal höher als für Menschen ohne Diabetes. Wir erklären, wie beide Erkrankungen zusammenhängen und worauf es bei der Mundhygiene für Diabetes-Patienten besonders ankommt.
Diabetes und Parodontitis sind in der deutschen Bevölkerung nicht nur weit verbreitet, sie beeinflussen sich auch gegenseitig. Bei Parodontitis sind das Zahnfleisch und der Zahnhalteapparat chronisch entzündet. Im fortgeschrittenen Stadium baut sich der Zahnknochen ab, Zähne können ausfallen. Studien haben gezeigt, dass die Entzündungen im Mund die Wirkung des Hormons Insulin verringern können. Die Folge ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel. Wer an einer Parodontitis leidet, hat ein höheres Risiko, dass Diabetes entsteht bzw. fortschreitet.
Umgekehrt gilt Parodontitis als eine Folgeerkrankung von Diabetes. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann die Durchblutung im Mund verschlechtern und Infektionen und somit Parodontitis begünstigen.
Die gute Nachricht: Werden Plaque und Zahnstein von den Wurzeloberflächen entfernt, sinkt laut Studien der Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c) bei Diabetes-Patienten. Sind die Blutzuckerwerte stabil eingestellt, sprechen sie gut auf eine Parodontitis-Behandlung an.
Diabetes-Patienten müssen besonders gut auf ihre Blutzuckerwerte und ihre Mundgesundheit achten. Auf diese Weise beugen sie Zahnfleischentzündungen und dem Verlust von Zähnen vor bzw. wirken sie der Parodontitis effektiv entgegen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Blutzuckerspiegel richtig eingestellt ist. Das ist nicht nur wichtig, um Komplikationen durch Diabetes zu vermeiden. Auf diese Weise senken Sie auch das Risiko, Parodontitis zu entwickeln bzw. sprechen Sie auf deren Behandlung besser an.
Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich und nutzen Sie einmal am Tag Zahnseide oder Interdentalbürstchen, um die Zwischenräume zu reinigen. Mit einer regelmäßigen Mundhygiene beugen Sie Parodontitis vor.
Regelmäßige Vorsorge ist für gesunde Menschen wichtig, für Diabetes-Patienten aber noch bedeutender. Empfohlen ist auch für sie eine halbjährliche Kontrolle beim Zahnarzt.
Gesetzlich Versicherte können alle zwei Jahre den Parodontalen Screening Index (PSI) erheben lassen. Dabei handelt es sich um eine Früherkennungsuntersuchung des Zahnfleischs. Zahnärzte erkennen dabei schon frühzeitig, ob ein Patient an Parodontitis leidet.
Wird ein Diabetes bei Ihnen diagnostiziert, vereinbaren Sie einen Kontrolltermin beim Zahnarzt und weisen Sie ihn auf Ihre Erkrankung hin.
Nehmen Sie Zahnfleischbluten, gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch und Mundgeruch ernst. Dies sind erste Anzeichen einer Entzündung bzw. einer beginnenden Parodontitis. Auch ein Rückgang des Zahnfleischs kann darauf hinweisen. Die Zähne erscheinen dann länger.
Ist bei Ihnen Parodontitis aufgetreten, lassen Sie sich zahnärztlich behandeln. Bekämpfen Sie diese Erkrankung frühzeitig, ist die Therapie schonender und Sie können ein Fortschreiten vermeiden. Die Parodontalbehandlung sieht je nach Schweregrad mehrere Stufen vor. Denken Sie daran: Mit der Behandlung tun Sie nicht nur etwas für Ihre Mundgesundheit. Sie erleichtern damit auch die Einstellung des Blutzuckerspiegels.
Neben der Mundhygiene zuhause, ist die regelmäßige Vorsorge in der Zahnarztpraxis, besonders für Diabetes Patienten wichtig. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse, lassen in diesem Bereich allerdings oftmals zu wünschen übrig. Für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR), die für die Nachsorge einer Parodontitis unerlässlich ist, müssen Kassenpatienten in die eigene Tasche greifen. Genau hier lohnt sich der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung, die nicht nur die PZR auch zwei oder drei Mal im Jahr zu 100 % übernimmt, sondern auch Leistungen für Parodontalbehandlungen und andere Zahnbehandlungen erstattet.
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Quellen:
Das Gesundheitsportal medondo.health
Gesundheitsbericht Diabetes 2023 der Deutschen Diabetes Gesellschaft
S3-Leitlinie (Langfassung): Die Behandlung von Parodontitis. Stadium I bis III. Federführende Fachgesellschaften: Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Stand: Dezember 2020
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